Mit dem Wohnungsbauprojekt „Erlenhöfe“ in Jena-Ost setzt die WGCZ neue Maßstäbe im Wohnungsneubau. Es handelt sich nicht nur um eines der ersten sozialen Wohnungsneubauprojekte dieser Größe seit der Wiedervereinigung in der Region, sondern auch um ein ökologisch nachhaltiges Vorhaben. 

Gemeinsam mit der Rautal GEBÄUDEMANAGEMENT GmbH Jena (RGM), als Tochterunternehmen der WGCZ, wurde die Idee einer umweltfreundlichen Wärme- und Stromversorgung für das Quartier „Erlenhöfe“ entwickelt. Das Konzept der Verbrennung von Biomasse zur Wärmeversorgung stieß beim kommunalen Eigenbetrieb der Stadt Jena, Kommunalservice Jena (KSJ) auf offene Ohren und fand schnell Zustimmung. Auch der KSJ hatte bereits seit längerem alternative Wärmeversorgungslösungen für seine Gärtnerei Talstein im Blick. Das Ziel war, fossile Brennstoffe wie Öl durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen und die veraltete Heizungsanlage zu modernisieren. So wurde eine Kooperation zwischen WGCZ, RGM und KSJ als gemeinsames Projekt für eine nachhaltige Wärmeversorgung der „Erlenhöfe“ als auch der Gärtnerei Talstein gestartet. Hieraus ergab sich die Möglichkeit einer ökonomisch und ökologisch beispielhaft, wertvollen Zusammenarbeit aller Unternehmen.

Bei der Pflege der städtischen Grünflächen fallen jährlich etwa 3.500 bis 4.000 srm (srm=Schüttraummeter) Landschaftspflegematerial an. Circa 1.800 bis 2.300 srm dieser Biomasse werden zukünftig in einem von der Rautal GEBÄUDEMANAGEMENT GmbH betriebenen Biomassekessel, welcher in der Gärtnerei Talstein (KSJ) steht, energetisch genutzt. Diese Menge reicht aus, um alle 140 Wohnungen in den „Erlenhöfe“ sowie die Gärtnerei Talstein des KSJ zu versorgen. Somit kommt die Wärme für das Quartier Erlenhöfe zu 85% aus nachhaltiger Biomasse. 

Im Winter zu Spitzenzeiten sorgen ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW), welches auch Strom produziert, und ein Erdgaskessel zusätzlich für Wärme. Zudem profitieren die Mieter von der Energie aus Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Die PV-Anlagen erzeugen rund 270.000 kWh pro Jahr.  Durch die Eigenerzeugung von Wärme und Strom sollen dauerhaft niedrige Nebenkosten für die Bewohner gesichert werden.

Zusätzlich entstehen Ladestationen für E-Autos, die ebenfalls mit dem Strom aus dem BHKW und den Photovoltaik-Anlagen gespeist werden.

 Im Bereich der Außenanlagen wird ebenfalls auf Nachhaltigkeit gesetzt. So werden zum Beispiel bei den Pflasterarbeiten Klimasteine der Firma Rinn verbaut, welche zu 90% weniger Zement enthalten und dadurch die CO2-Emissionen in der Herstellung um 65 % reduzieren. Ebenfalls wird die Auenlandschaft am Gembdenbach 2024 als Ausgleichsmaßnahme am Rande des Baugebietes (Böschungsbereich) komplett renaturiert. Für den Fall von Überflutungen wurde im Quartier ein Regenrückhaltebecken errichtet, das den Abfluss drosselt und so Überschwemmungen entgegenwirkt.

Die Gebäude zeichnen sich durch eine hohe Bauqualität aus, wobei wasserabweisender Putz und wasserdichte Keller für Langlebigkeit und niedrige Instandhaltungskosten sorgen. Dank hochwärmegedämmter Gebäudehülle und Fenster werden Energieverluste um über 40 % reduziert. Es werden unterschiedliche Wohnungstypen für verschiedene Familienstrukturen sowie barrierefreie Einheiten angeboten. Zudem wird eine Gewerbeeinheit an einen sozialen Verein vermietet, der Gemeinschaftsangebote schafft.

Dieses Projekt stellt in vielerlei Hinsicht einen Fortschritt in der Wohnungswirtschaft dar und ist ein signifikanter Beitrag zu einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Zukunft. Nicht nur das serielle Bauverfahren setzt neue Impulse, sondern vor allem die Kombination aus Innovation, Effizienz, sozialem Anspruch und Nachhaltigkeit schafft einen neuen Benchmark in der Wohnungswirtschaft.