Bis 2024 baut die Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ eG in Jena-Ost in der Karl-Liebknecht-Straße über 100 neue Sozialwohnungen. Für das Vorhaben ist es notwendig, Bestandsbäume zu fällen, um das 15.500 qm große Grundstücksareal für die Bebauung vorzubereiten. 

Bis zum ersten Spatenstich ziehen noch einige Wochen ins Land. Doch schon jetzt beginnt die Vorbereitung für die Baumaßnahmen, die sogenannte „Baufeldfreimachung“. Dazu gehört unter anderem die Fällung von Bäumen. 

Die Fällarbeiten werden von der Fach-Firma „Der Baummarder“ ausgeführt. „Baumfällarbeiten werden generell außerhalb der Brutzeiten zum Schutz und Erhaltung der Artenvielfalt ausgeführt“, sagt Dirk Schwethelm Inhaber der Firma „Der Baummarder“. So auch auf dem künftigen Wohnungsgrundstück „Erlenhöfe“. Insgesamt müssen etwa 70 Bäume gefällt werden. Es handelt sich überwiegend um Obstbäume der ehemaligen Kleingartenanlage, die langjährige Pflegerückstände aufweisen, sowie Laubbäume, überwiegend Esche und Ahorn, und Nadelbäume, wie Fichten. Die Baumstruktur der Auen am Gembdenbachufer bleibt von diesen Maßnahmen unberührt. 

Mit dem Umweltamt der Stadt Jena steht die Wohnungsgenossenschaft in engem Kontakt, damit das Quartier mit den Klimazielen der Stadt immer übereinstimmt. Der Eingriff soll im Einklang mit der Natur so behutsam wie möglich passieren. Daher hat die WG „Carl Zeiss“ eG umfassende Ausgleichsmaßnahmen geplant, mit denen die Natur geschützt und die Artenvielfalt erhalten bleibt. Durch den Einsatz klimafreundlicher Baumaterialien, Neuanpflanzungen, ausgewählter Ersatzpflanzungen sowie Nisthilfen und Ersatzquartiere für Tiere, soll sich die ökologische Funktion der Bachauen des Gembdenbachs sogar weiter verbessern.

Das gesamte Wohnquartier mit Wohnungen für überwiegend einkommensschwächere Haushalte mit Wohnberechtigungsschein ist sehr klimafreundlich unter neuen ökologischen Gesichtspunkten im Wohnungsbau geplant. Es werden unter anderem alle Dächer begrünt, um damit in den Sommermonaten hohe Temperaturen auszugleichen. Zudem wird ein Regenwasserrückhaltebecken gebaut, das in Trockenzeiten die Auen mit Feuchtigkeit speist und das Klima optimal beeinflusst.

„Jede Versiegelung der Flächen, wie sie auch bei diesem Neubauvorhaben stattfindet, ist ein Eingriff in die Natur. Unser Ziel ist es, diesen Eingriff äußerst behutsam vorzunehmen und viele Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen, um Wohnraum für Menschen zu errichten und gleichzeitig Natur und Artenvielfalt zu erhalten. Aus unserer Sicht wird der Aspekt Nachhaltigkeit künftig im Wohnungsbau eine tragende Rolle spielen“, so Henry Götze, welcher am 01.02.2021 die Leitung der Abteilung Technik bei der Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ eG übernommen hat.