Saurierpfad Jena- Graffiti Trafohaus & Medienkästen
Ein Erlebnis für Groß und Klein ist der Saurier-Erlebnispfad. Auf den Spuren der ersten Dinosaurier aus dem Zeitalter der Trias lässt sich der Jenzig auf moderne Weise mit digitalem Zubehör ganz neu entdecken. Gestartet wird direkt neben den Erlenhöfen. Gegenüber der Bus- und Bahnhaltestelle Jenzigweg befindet sich die Station 1 des Pfades. Von hier aus schlängelt sich der Dinosaurierpfad, vorbei an unserem neuen Wohnquartier, bis hinauf zum Berggasthaus Jenzig auf dem Gipfel.
Passend zum Thema haben wir in den Erlenhöfen nicht nur alle Spielplätzen im urzeitlichen Saurierthema gestaltet sondern auch unsere Trafostation und Medienkästen mit kunstvollen Graffitis verschönern lassen, die Motive aus der Welt der Dinosaurier aufgreifen und dem Quartier eine lebendige, kreative Note verleihen.
Vom oberen Teil des Pfades, an Station 9, lassen sich die Erlenhöfe nun sowohl virtuell als auch in Realität bestaunen– eingebettet in die einzigartige Landschaft am Fuße des Jenzig.
Der Trafo mit Sauriergraffiti
Chirotherium – das Phantom mit den Händen
Die auffälligen „Händetier“-Spuren des Chirotherium zählen zu den bekanntesten Fossilfunden Mitteldeutschlands. Zwar kennt man nur seine Fußabdrücke – aber was für welche! Fünfzehige Trittsiegel, die aussehen wie riesige Hände, sorgten seit dem 19. Jahrhundert für Aufsehen. Chirotherien lebten vor rund 247 Millionen Jahren in der frühen Trias-Zeit und waren vermutlich etwa 2–3 Meter lang. Sie gehörten zu den sogenannten Archosauriern – Verwandte der späteren Dinosaurier und Krokodile. In der Gestaltung blickt das Tier neugierig über eine offene Lichtung – fast so, als würde es gleich auf dem Parkplatz verschwinden.

Plateosaurus – der Pflanzenfresser im Farnwald
Auf der Rückseite wartet ein Gigant: Plateosaurus, ein bis zu 8 Meter langer Pflanzenfresser, der vor etwa 210 Millionen Jahren lebte – also in der späten Trias. Seine Überreste zählen zu den häufigsten Saurierfunden Europas, auch in der Umgebung von Jena wurden Knochen entdeckt. Hier schiebt sich das große Tier nur teilweise aus dem dichten Dickicht – ein geheimnisvoller Moment, als würde es die Szene selbst beobachten. Die halbsichtbare Pose erzeugt Spannung und verweist auf die oft fragmentarische Überlieferung der Urzeit.

Fünf kleine Fenster in die Vergangenheit – Medienkästen im Quartier
Ergänzend zur Großgestaltung wurden fünf kleinere Medienkästen rund ums Quartier gestaltet – jeder mit eigenem Motiv, aber im selben Stil gehalten. Die Kästen zeigen Ausschnitte aus der Welt der Urzeit: von Farnwäldern bis zu Fährtenabdrücken – kleine visuelle Kapitel des großen Saurierpfads, der durch das Quartier führt.
Inhaltlich wie optisch schlagen sie die Brücke zwischen Spielplatz, Forschung und künstlerischer Intervention. Besonders Kinder entdecken hier echte Bezugspunkte zur Gestaltung – viele erkennen direkt den Übergang zum nahen Saurierspielplatz.





Kunst & Kontext
Die gesamte Gestaltung wurde durch GNIBMOB – www.gnibmob.de, unter der kreativen Leitung von Max Kosta, umgesetzt. Ziel war es, Kunst und Bildung zu verbinden – mit hohem ästhetischem Anspruch und lokalem Bezug.
So sind die Erlenhöfe nicht nur ein modernes Wohnquartier, sondern nun auch ein Ort, an dem Stromkästen Geschichten erzählen, Kunst auf Erdgeschichte trifft – und Kinder auf Entdeckungstour gehen.
Ein Projekt an der Schnittstelle von Urban Art, Wissenschaft und visueller Erzählung. Ein Beitrag zur Wandgestaltung in Jena – und ein starkes Beispiel für lebendige Graffiti-Kultur mit Tiefgang.